«Chancen und Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit Angehörigen»

Gemeinsam für eine gute Lebensqualität

Präsentation des Vortrags von Bettina Ugolini an der Sawia Werkstatt vom 27.10.21

Folgende Hinweise wurden im Vortrag hervorgehoben:

Angehörige sind keine einheitliche Gruppe. Es gibt Unterschiede im Alter, im Verwandtschaftsgrad, in der Betroffenheit und in der Beziehungsqualität, in der die Angehörigen zueinanderstehen. Es ist normal verschieden zu sein!

Angehörige sind unsere Partner. Sie sind an der Betreuung ihrer Angehörigen beteiligt. Es ist gut, sie an unserer Seite zu haben, als Informationsquelle und als ExpertInnen in der Pflege und Betreuung ihrer Angehörigen. Sie tragen das Bild und den Ruf unserer Arbeit in die Öffentlichkeit.

Angehörige sind das Bindeglied zwischen dem früheren Leben zu Hause und dem jetzigen Leben im Heim. Sie geben emotionale Sicherheit und sind eine Brücke zur Vergangenheit. Mit ihnen erleben die Bewohnenden Vertrautheit und das Gefühl verstanden zu werden.

Schwierigkeiten können gegenseitiges Misstrauen, Missverständnisse auf beiden Seiten, Vorurteile, Konkurrenz Denken, Konflikte, Unklarheiten in der Aufgabenteilung und der Verantwortung sein oder Unzufriedenheit mit der Qualität der Pflege, der Betreuung usw.

Die Zusammenarbeit mit den Angehörigen in der «Comfort Zone» ist einfach und sicher. In der «Lern und Entwicklungszone» begegnen wir den Angehörigen auf einer Ebene, die mehr Wissen, Kompetenz und Handlungssicherheit von uns fordert. Dies bringt uns den Angehörigen näher und ermöglicht uns ein besseres Miteinander, wenn wir die «Lern und Entwicklungszone» nutzen.

Unser Ziel ist die gegenseitige Akzeptanz, basierend auf Ehrlichkeit und beidseitig geklärten Erwartungen. Dies bedingt professionellen partnerschaftlichen Umgang zwischen Pflegenden und Familien Angehörigen, Einbezug bei Entscheidungen, offene klare Information und Wertschätzung der Kompetenzen, die Familien Angehörige einbringen.